Nachhaltigkeit und ethisches Marketing

Bringe Nachhaltigkeit in dein Unternehmen durch ethisches Marketing

von | 13. März 2025 | Allgemein, Marketing

Kann Marketing auch ethisch sein und zu meinen Werten passen?

Überall schlagen uns scheinbar grandiose und unverzichtbare “Angebote” entgegen. Egal, ob beim Gang zu Lidl, Aldi & Co. für unseren Wocheneinkauf, beim Surfen auf Amazon, Zalando und H&M für unsere Kleidung, oder auf Social Media – Hier wird häufig die maximale Freiheit für minimalen (finanziellen) Aufwand versprochen.
Eine endlose Auswahl an Produkten und Leistungen, die uns zum übermäßigen Kauf von Dingen verleiten, die wir eigentlich gar nicht haben wollen oder etwas versprechen, das sie nicht halten können.
Marketing eben.

„Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.“ – Aus dem Film “Fight Club”

Authentisch sichtbar

Dabei ist Marketing nicht per se schlecht oder böse, sondern notwendig, damit deine KundInnen von deinem Angebot erfahren. Zu einem gelungenen Projektmanagement gehört nunmal auch ein strukturiertes und organisiertes Marketing. Schließlich möchtest du deine Projekte ehrlich und authentisch nach außen sichtbar machen. Zeigen, wofür du mit deinem Unternehmen stehst, welche Werte dir wichtig sind und warum deine Leistung anderen Menschen hilft.

ABER: Marketing und nachhaltige Werte müssen kein Gegensatz sein!

Das Bewusstsein ändert sich

Häufig geht das klassische Marketing mit roten Preisschildchen, mitlaufenden Timern oder leeren Versprechungen einher. Das Ganze in einer Zeit, in der Ressourcenschonung, soziales Engagement und nachhaltige Lebensweisen immer stärker in den Fokus der Menschen rücken.

In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für ökologische und soziale Nachhaltigkeit stark zugenommen. Ehrlichkeit, Transparenz und verantwortungsbewusstes Handeln sind für viele KonsumentInnen ein wichtiger Grund für oder gegen einen Kauf. Die Hälfte der befragten Personen aus Deutschland gab im Statista Global Consumer Survey an, dass sie ihr Konsumverhalten für eine nachhaltigere Zukunft angepasst bzw. geändert haben. Tendenz steigend. Wer also auch zukünftig wettbewerbsfähig sein möchte, kommt an einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung kaum vorbei. Und dazu gehört auch das Marketing.

Die Lösung: Ethisches Marketing

Genau hier kommt ethisches Marketing ins Spiel. Das Ganze stellt keine eigene Strategie, sondern vielmehr eine Ausrichtung deines gesamten Außenauftritts dar.
Es ist eine Entscheidung für Transparenz und gegen Übertreibung, Irreführung und Panikmache.
Dabei steht vor allem die nachvollziehbare und ehrliche Kommunikation nach außen im Mittelpunkt.

Sechs Maßnahmen für ethisches Marketing in deinem Unternehmen

Um die Kommunikation verantwortungsvoller zu gestalten, als es im klassischen Marketing bisher getan wurde, sollten wir uns von einigen bisher genutzten Maßnahmen verabschieden. Viele der “herkömmlichen” Maßnahmen haben nämlich nur ein Ziel:

Verkaufen um jeden Preis.

Egal wie.

Dazu gehören unter anderem folgende “Tricks und Kniffe”, die du dir getrost sparen und stattdessen lieber ehrliche Alternativen nutzen kannst:

Gestalte faire Preise

Bei der Darstellung des Preises werden häufig Tricks verwendet, von denen der ein oder andere gar nicht weiß, dass er sie anwendet. Das liegt ganz einfach daran, dass wir von Kindheit an mit diesen Taktiken konfrontiert werden und das häufig gar nicht mehr hinterfragen.

Charm-Pricing

Beim sogenannten “Charm-Pricing” oder auf Deutsch “gebrochenen Preis”, wird ein Preis gewählt, der knapp unterhalb des nächsten runden Betrags liegt. Diesen Fall kennen wir alle, weil er fast überall Anwendung findet. Ein Brot für 1,99€ im Discounter, ein paar Schuhe für 99,90€ oder ein Tisch aus unserem Möbelhaus des Vertrauens für 399€.

Die tatsächliche Ersparnis von wenigen Cent, im Vergleich zum runden Preis, ist hier nicht der entscheidende Kaufgrund. Im Vordergrund steht das Gefühl, das die vordere Ziffer bei uns auslöst. Nehmen wir den Tisch für 399€. Hier verbinden wir den Preis eher mit 300€ als mit 400€, obwohl der Preis faktisch bei fast 400€ liegt. Runde Preise sind einfach ehrlicher, übersichtlicher und fassbarer.

Währungssymbol

Ein weiterer Kniff, der häufig im Marketing verwendet wird, ist der bewusste Verzicht auf das Währungssymbol. Hier soll der “Schmerz” bei den Konsumierenden gelindert werden, der durch die direkte Assoziation mit Geld ausgelöst wird.

Transparente Gebühren

Ebenfalls eine gern genutzte Masche: Intransparente Gebühren, ähnelt einer Art Salamitaktik.
Erst nach und nach werden die gesamten Kosten „scheibchenweise“ für die Konsumierenden sichtbar.
Dabei ist es deutlich vertrauenserweckender, alle anfallenden Kosten (Steuern und sonstige Gebühren) von Anfang an transparent zu machen.

Zeig authentisch und ehrlich, was du hast

Wir kennen es alle, z. B. von beliebten Buchungsseiten – Das Prinzip der künstlichen Verknappung.

“Nur noch 1 Zimmer in dieser Kategorie verfügbar.”

Häufig wird das nur als Köder genutzt und der kommunizierte Warenbestand entspricht nicht dem tatsächlichen. Genauso wird immer wieder die Verfügbarkeit des Angebots bewusst niedrig gehalten und dieser Zustand immer wieder verlängert. Diese künstliche Verknappung soll bei Menschen die Angst schüren, etwas zu verpassen (Stichwort: FOMO). Mache stattdessen lieber transparent, wie viel von deinem Angebot aktuell und (wenn vorhersehbar) in Zukunft noch zur Verfügung steht.

Halte, was du deinen KundInnen versprichst

Eine sehr beliebte Methode, um Verkäufe zu steigern, sind “kostenlose” Webinare. Dabei wird in der Einladung meistens versprochen, dass Fragen rund um ein bestimmtes Thema beantwortet werden. Teilweise geht es in diesen kostenfreien Webinaren 95% der Zeit aber nur darum, den eigenen bezahlten Kurs zu bewerben.

Das Negativbeispiel

Ein Coach könnte beispielsweise zu einem Webinar einladen, in dem er über die effektivsten Möglichkeiten für mehr Freude und Leichtigkeit im Alltag spricht und Fragen dazu geklärt werden. Jetzt macht er in diesem Webinar aber überwiegend Werbung für sein neuestes Programm zu einem unschlagbaren Preis mit Early-Bird-Ticket. Dann ist das eigentliche Webinar nur ein Vorwand, die Menschen möglichst einfach von seinem kostenpflichtigen Angebot zu überzeugen.

Versteh mich nicht falsch, es spricht nichts gegen die Vermarktung deines Angebots – aber es sollte immer transparent darüber informiert werden, was beispielsweise in einem Webinar zu erwarten ist.
 

Die ethische Alternative

Entweder kommuniziert der Coach bereits in der Webinar-Einladung, dass der Pitch zum neuen Programm im Vordergrund steht oder lädt zu einem separaten Termin ein.

Setze auf Ehrlichkeit

Was im “traditionellen” Marketing auch gerne genutzt wird, sind Übertreibungen oder gar Lügen. Ein Beispiel hierfür ist eine SEO-Agentur, die ihren (potenziellen) KundInnen verspricht, dass ihre Texte für 10 Keywords auf Platz 1 bei Google gerankt werden.

Aber für welche Keywords ist die Frage? Beiträge können bei 10 Keywords, die niemand sucht, ziemlich leicht auf Platz 1 gelistet werden. Das sorgt nur für keinerlei Traffic auf der Website.

Dieses scheinbar unschlagbare Angebot erweckt bei Menschen, die sich nicht oder nur wenig mit dem Thema SEO auskennen, einen völlig falschen Eindruck. Beide Seiten sollten bei einer Zusammenarbeit von den gleichen Voraussetzungen ausgehen, nur so entsteht Vertrauen.

Nutze Offenheit statt Klischees

Einen Schuhtick haben nur blonde Frauen, Werkzeuge sind nur was für “echte” Männer und rosa nur eine Farbe für Mädchen. So gut wie nichts wird so stereotypisiert wie Angebote in der Werbung. Dabei sind die klassischen Rollenbilder ja zum Glück überholt, warum dann nicht Marketing für eine offene Gesellschaft machen?

Überzeuge KundInnen mit Transparenz

Selbsterstellte Siegel, Klimaneutralität durch Kompensation (steht meist, wenn überhaupt, im Kleingedruckten) oder “100% natürlich” trotz Füllstoffen. Häufig werden wir durch Intransparenz bewusst in die Irre geführt. Merken Konsumierende das allerdings, zieht es nicht selten einen Shitstorm auf Social Media nach sich.

Deswegen: Kommuniziere die Dinge, wie sie sind! Erzähle deinen Kund*innen, was in deinem Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit bereits gut funktioniert, aber auch was noch nicht so läuft. Niemand erwartet Perfektion, aber Transparenz und Ehrlichkeit schaffen Vertrauen und bindet Kund*innen langfristig an dein Unternehmen.

Genieße die Vorteile von ethischem Marketing

Für manche mag es so klingen, aber bei ethischem Marketing geht es nicht nur um moralische Vorstellungen und ideologische Standpunkte. Du hast auch eine ganze Reihe an faktischen Vorteilen, wenn du dein Marketing verantwortungsbewusster gestaltest:

  • Du überzeugst NeukundInnen und schreckst sie nicht mit billigen Marketingtricks ab
  • Du bindest BestandskundInnen
  • Du verbesserst dein Image
  • Du machst dich als ArbeitgeberIn für Mitarbeitende attraktiv, die genug von “Verkaufen um jeden Preis” haben
  • Du leistest deinen Beitrag zu einer sozialeren und faireren Welt

Nutze ethisches Marketing

Du möchtest die Welt mit deinen innovativen und zukunftsorientierten Ideen nachhaltiger gestalten? Ethisches Content-Marketing kann der Start hierfür sein.
Also worauf wartest du noch? Heb dich von deiner Konkurrenz ab und nutze verantwortungsvolles Marketing für dein Projekt.

Schaffe Vertrauen und binde so deine KundInnen an dein Unternehmen. Authentisch und nachhaltig.

Lass mir deine Meinung zum Thema in den Kommentaren da.

Du hast Fragen zur Umsetzung oder sonstige Anregungen? Dann schreib mir gerne eine E-Mail an hallo@planungsmagie.de

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Leonie, Co-Founderin von fernfokus.
Vielen Dank für deine großartige Arbeit.

Foto: Melanie Bauer Photodesign

Dieser Artikel wurde geschrieben von:

Leonie Keiper

Du möchtest die Welt mit deinen innovativen und zukunftsorientierten Ideen nachhaltiger gestalten? Ethisches Content-Marketing kann der Start hierfür sein. Also worauf wartest du noch?

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